ABSTRACT ¦ KUNST + WISSENSCHAFT ¦ MODELL / METHODE ¦ VERSUCHSANORDNUNG ¦ MEDIENSYSTEMISCHE KUNST ¦ KOMMUNIKATION DER RÄUME ¦ KOMMUNIKATIONS- + INTERAKTIONSRAUM ¦ DER CUE ¦ LITERATUR ¦
K O M M U N I K A T I O N S-   U N D   I N T E R A K T I O N S R Ä U M E



Das Netz verhält sich systemisch und "in sekundärer Echtzeit" 15. Weniger aufgrund technischer Verzögerungen - das heißt der Zeit, die Informationen auch bei raschem Transport über Distanzen benötigen - sind keine direkten Reaktionen zu erwarten, sondern ob des in sich interaktiv geregelten Verhaltens. Wechselseitiger Informationsaustausch verändert die beteiligten Nodes des Informationen distribuierenden Systems. Diese Modulation wirkt weiter auf die Information - das System wird zum informationsgenerierenden System. Letztlich ändert die vermittelte Information das System und das System die vermittelte Information. Diese Beziehung ist reflexiv und beschreibt den Übergang von Information zu Kommunikation.

Modelle, die dieses informations- und systemgenerierende Verhalten durch Interaktion beschreiben, sind z. B. in der Gruppenpsychologie der späten 50er Jahre vorgelegt worden. Rein mathematische Systemtheorien werden aus der experimentellen Psychologie von komplexen Theorien der Wissensgenerierung, der Entscheidung auf Wissensbasen und letztlich auch "irrationalem" Verhalten ergänzt. Sie stellen Modelle dar, die das Lernen implizieren, die künstlich intelligent sind 16. Ein Programm, das die Herausbildung ihrer Struktur durch Wechselwirkung mit der kommunizierten Information berücksichtigt, wird in *Liquid Space* verwendet.

Was in der Gruppenpsychologie 17 empirisch erforscht, im Free Jazz künstlerisch erprobt, in den elektronischen und interaktiven Künsten simuliert wurde, liegt heute als Wissen über Selbst-Strukturierung von Kommunikation, die sich aus ihren informellen Prozessen herausbildet, in formalisierter Form vor und ist technisch in hohem Maße handhabbar. Es geht aber nicht um die Anwendung dieser Kommunikationstheorien - in Abgrenzung von Informationstheorien - auf die vernetzte elektronische Kommunikation, sondern um eine bewußte Parallelführung, von der wir uns Einsichten in die soziopolitischen Implikationen elektronischer Netztwerke und in deren Wissensgenerierung erwarten 18.

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