Dieses erst zu Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Wiener Kunsthistoriker Max Dvorak in Böhmen wiederentdeckte Gemälde findet seine erste Erwähnung 1566 als Teil des heute unvollständigen Zyklus von ursprünglich sechs Monatsbildern im Inventar der Bildersammlung von Niclas Jonghelinck in Antwerpen.
1594 erhält der spanische Stadthalter der Niederlande, Erzherzog Ernst, die Sammlung als Geschenk. Bis 1659 scheint "Die Heuernte " in der Galerie von Erzherzog Leopold Wilhelm auf, durch dessen Tod 1662 geht sie in den Besitz von Kaiser Leopold I. über. Bis 1809 ist der Zyklus der Monatsbilder in Wien vereint.
Auf nicht geklärtem Weg und zu einem unbekannten Zeitpunkt gelangt "Die Heuernte" in die Sammlung der Gräfin Leopoldine Grassalkowitsch und 1865 durch Erbschaft in die Sammlung des Fürsten Lobkowitz auf Schloss Raudnitz in Böhmen.
Nach der Besetzung Prags durch deutsche Truppen 1939 wird die beschlagnahmte Sammlung Lobkowitz auf den Hradschin gebracht. Hier wählt Hans Posse die "Heuernte" für das Museum in Linz aus. Sie wird über Dresden nach München verschickt, wo das Gemälde als "Linzer Objekt 2124" inventarisiert und vermutlich bis zur Auslagerung nach Altaussee im Führerbau gelagert wird.
Nach dem Krieg wird das Bild vom Central Collecting Point aus an die ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben und ist heute als Leihgabe der Familie Lobkowitz in der Nationalgalerie in Prag ausgestellt. |