RUDOLF RAMLOW: "Der deutsche Stil des 20. Jahrhunderts" Das deutlichste Merkmal für den kulturellen Verfall der durch den Nationalsozialismus überwundenen Epoche ist das restlose Fehlen eines einheitlichen Geschmacks, eines kulturellen Stils, der sich in den Denkmälern ihres künstlerischen Schaffens als einheitliches Merkmal ihres Geistes ausprägt. Eine Zeit, in der die Geschichte des Volkes nicht von einer Weltanschauung, sondern von dem zersetzenden Kampf einer Unzahl von Scheinanschauungen bestimmt war, hinterliess der Nachwelt kein ehrendes Zeugnis ihrer Taten. Der Nationalsozialismus führt endlich wieder die Nation in einer einheiltichen Weltanschauung zusammen und vorwärts. Wird es ihm gelingen, seinen eigenen Stil zu schaffen? (...) Wir Nationalsozialisten der Gegenwart beantworten die Frage mit einem überzeugten Ja. Dabei wissen wir wohl, dass der Weg zur nationalsozialistischen Kunst, d. h. zum deutschen Stil des 20. Jahrhunderts, in Kunst und Kultur, noch weit ist. Eine organisatorische und machtpolitische Umgestaltung lässt sich in zwei Jahren durchführen. Die Umformung der Seele eines Volkes oder richtiger gesagt, die Wiedererweckung des gemeinsamen Volksseele, braucht Jahrzehnte - oder Jahrhunderte. Aber der Nationalsozialismus legt die Hände nicht wartend in den Schoss. Eine Entwicklung, die, das wissen wir, von der Natur vorgschrieben ist und kommen muss, kann von uns vorausgesehen und panvoll gefördert werden. Der Weg zum Wiedererstehen einer deutschen Volkskultur, eines deutschen Stiles, führt nicht nur über das neue Schaffen junger im Volke wurzelnder Künstler, sondern führt zuerst über den Willen des Volkes selber zur Kunst. Wie die Bewegung dem Volke eine neue politische und soziale Gesinnung gegeben hat, so muss sie ihm eine neue bejahende Einstellung zu Kunst und Kultur, eine Kulturgesinnung wiedergeben. |