DER "FÜHRERBAU" IN MÜNCHEN


Sogleich nach der Machtübernahme lässt Hitler die ersten Repräsentationsbauten der Partei errichten. In München entstehen am Königlichen Platz: der Verwaltungsbau der NSDAP, die beiden Ehrentempel und der "Führerbau". Die ersten Planungen dazu von Paul Ludwig Troost stammen schon aus dem Jahr 1931. Der Führerbau wird erst 1937, drei Jahre nach dem Tod von Troost, fertiggestellt.


Adolf Zieglers "Die vier Elemente" prangt im Führerbau über dem Kamin der Wohnhalle


Im Luftschutzkeller des Führerbaus werden sämtliche vom "Sonderauftrag Linz" für das Museum in Linz erworbene Kunstgegenstände eingelagert. Hier kann Hitler sie begutachten und seine Auswahl treffen. Geplant ist ursprünglich, dass die Kunstwerke während der gesamten Dauer des Krieges im Führerbau verbleiben sollen, doch zwingt der Platzmangel und die Angst vor Schäden durch Bombenangriffe im weiteren Verlauf des Krieges dazu, fast alle Kunstgegenstände nach Altaussee zu überführen.

Ende April 1945 dringt eine Horde Plünderer in den Luftschutzkeller des Führerbaus ein. Unter anderen fallen ihnen Gemälde aus der Sammlung "Alphonse Schloss" in die Hände. Als die "Alliierten" in München einmarschieren, finden sie im Führerbau lediglich 732 Kunstwerke vor.

Eine besondere Ironie ist es wohl, dass ausgerechnet hier der "Central Collecting Point" eingerichtet wurde, in den die Kunstwerke von ihrem Bergungsort in Altaussee zurückkehren sollten.

[TOP]