Von diesem beliebten Thema der Venus-Toilette mit zwei assistierenden Cupidos existieren mehrere Varianten, wobei einzig das in Washington sich befindende Werk als von Tizian eigenhändig ausgeführt gilt. Das 1555, etwas später als der "Prototyp" entstandene Bild galt immer schon als Werkstatt-Arbeit, weshalb es auch von einer Kunstsammlung in die andere wanderte.
Die früheste das Bild betreffende Erwähnung datiert 1638, als es von der Sammlung Bartolommeo della Nave an den Duke von Hamilton verkauft wird. Über diesen gelangt es in den Besitz von Erzherzog Leopold Wilhelm, in dessen Wiener Inventar es als Nr. 11 aufscheint. 1735 ist das Bild in den königlichen Verzeichnissen der Wiener Stallburg enthalten. Von hier wird es 1781 in die habsburgische Residenz nach Buda gebracht.
Die relativ geringe Bedeutung, die man dem Bild als Werkstatt-Replik zumass, spiegelt sich in dem Umstand, dass es 1856 aus dem königlichen Besitz bei einer Auktion in Ofen versteigert wird, wodurch es in die Sammlung Lobasinszky in Budapest kommt. Gegen Ende des 19. Jhdts. erwirbt es Hugo von Kilenyi, um es 1917 an die ebenfalls in Budapest ansässige Kunsthandlung Von Nemes zu verkaufen. Über eine Auktion 1931 gelangt es schliesslich in die Sammlung Buchenau in Niendorf bei Lübeck.
Von dieser wird die "Toilette der Venus" von einem gewissen Steinmeyer, einem Berliner Einkäufer Hitlers, für die Führersammlung erworben.
Als Restbestand des Central Collecting Point geht es in den Besitz der BRD über und ist bis 1970 im Depot der Münchner Oberfinanzdirektion verwahrt. Seither befindet sich das Bild als Leihgabe im Wallraff-Richartz-Museum in Köln. |