Robert Scholz |
Mitte 1944 verfertigte Robert Scholz den wahrscheinlich umfangreichsten und genauesten Bericht über die Tätigkeiten des ERR. (Auf diesen Bericht stüzen sich auch die meisten Historiker bei der Angabe des Umfangs der Beschlagnahmungen des ERR.) Robert Scholz wurde am 9.2.1902 in Olmütz geboren. Er liess sich 1924 in Berlin als Maler nieder. Der modernen, zeitgenössischen Kunst war er durchaus aufgeschlossen und sogar zugetan. Von 1927 bis 1934 schrieb er Kunstkritiken in der Deutschen Tageszeitung. Dann ging er zum "Völkischen Beobachter", der offiziellen Zeitung der NSDAP. Hier lernte er auch Alfred Rosenberg kennen. Er trat der NSDAP bei und wurde Kunstreferent der Partei sowie Herausgeber der Zeitung "Kunst im Dritten Reich". 1939 wurde er Direktor des Moritzburgmuseums in Halle. Im Sommer 1940 ging er zum ERR-Amt Westen nach Paris, hielt sich aber die meiste Zeit in Berlin auf, wo er in der Zentrale des Amtes Rosenberg das Hauptamt Kunstpflege übernahm. Nachdem Kurt von Behr, Direktor des ERR in Paris, entlassen worden war, übernahmen 1943 Scholz und Herrmann von Ingram die Leitung der Organisation. Gegen Ende des Krieges war er zuständig für den Bergungsort Neuschwanstein, also für die vom ERR dort eingelagerten Kunstgüter. |