AUSLAGERUNG

Ein LKW wird mit Kunstgegenständen aus dem Salzbergwerk beladen.
Im Hintergrund ist der Hausberg von Altaussee, der "Loser", zu sehen.

(Wahrscheinlich ist die Person links, die eine Transportliste erstellt, Ingenieur Eder.)

Bei Kriegsende kursierte aufgrund der Angaben eines österreichischen Offiziers das Gerücht, dass neben wertvollen Gemälden, u. a. von Rembrandt, auch die ungarischen Kronjuwelen im Altausseer Bergwerk eingelagert sein sollen. Am 8. Mai 1945 treffen Major Pearson und ein kleiner Trupp in Altaussee ein.

In der Folge suchen die Amerikaner durch ihre Beauftragten für den Schutz von Baudenkmälern, Kunst und Archive (MFA&A) - in Aussee ist dies Captain Posey - einen Überblick über die Situation zu bekommen. In diesen Fragen bietet sich in Altaussee besonders Dr. Michel als Vermittler an. Am 1. Juni wird den Amerikanern ein Summar der Bestände übergeben, in dem eine sehr grosse Anzahl von Kunstgütern nicht erfasst ist; genauere Unterlagen fehlen.

Es wird beraten, was mit den Kunstgütern geschehen soll. Man legt schliesslich fest, dass jenes Gut, das bereits vor dem Krieg in österreichischem Besitz war, in der US-Zone Österreichs verbleiben soll, der Rest soll nach München gebracht werden, wo im "Führerbau" und dem Verwaltungsbau der NSDAP eine zentrale Sammelstelle (der "Central Collecting Point") für Kunstwerke aus dem Südosten Deutschlands eingerichtet wurde.

Im Zuge der Auslagerungen wurde Ing. Eder damit betraut, den Inhalt jedes Fahrzeuges zu verzeichnen. Bereits im Juni treffen in München die ersten Transporte ein; in drei Transportgruppen werden bis Dezember 1945 die rein unter amerikanischer Aufsicht stehenden Evakuierungsarbeiten beendet.

Im Juni 1946 wird das Bergwerk durch das Bundesministerium für Vermögenssicherung und Wirtschaftsplanung übernommen, wobei ein Inventar des verbliebenen Gutes aufgenommen wird. Bis zum April 1948 dauert die Auslagerung, zu diesem Zeitpunkt befindet sich nur mehr wenig im Berg.


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