MACHTKÄMPFE


Seit der Bestellung Ficks gibt es auch harte Auseinandersetzungen zwischen dem "Reichsbaurat" und dem Gauleiter August Eigruber, der die Bauweise von Fick grundsätzlich kritisiert. So wirft er diesem vor "ganz Linz in Barockformen neu gestalten" zu wollen und immer (Ende 1942) noch keinen Flächenwidmungsplan vorgelegt zu haben. Fick unterliegt - obwohl er anfangs von Hitler gegenüber Eigruber in Schutz genommen wird - in diesem Machtkampf und muss viele seiner Vollmachten an den Gauleiter abtreten. Grundsätzlich hält Hitler Fick für nicht geeignet, monumentale Bauten zu entwerfen.

Eigruber, Hitler und Giesler besprechen die Planungen für Linz


Von 1943 an setzt sich Giesler immer mehr gegen Fick durch. Er will durch die Linz-Planungen zum Vertrauensarchitekten Hitlers und ersten Architekten des Reiches aufsteigen - und damit auch Speer von diesem Platz verdrängen.

Speer schreibt dazu (in: Spandauer Tagebuch):

"... ab 1943 hat er [Hitler] meinen Münchner Gegenspieler wohl tatsächlich vorgezogen."


Giesler (der anfangs nur als Architekt für das neue Rathaus vorgesehen war) will nun neben der rechten und linken Donauuferverbauung auch die weiteren für Linz geplanten Brücken (die Kettenbrücke und die Drei-Bogen-Brücke) an sich reissen.

Gegen Kriegsende spitzt sich die Auseinandersetzung zwischen Giesler und dem gleichsam entmachteten Fick nochmals zu: Giesler versucht bei Lammers zu erreichen, dass Fick alle Gelder gesperrt werden.


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