DIE NIEDERLÄNDISCHEN
BEFREIUNGSKRIEGE

Die 17 Provinzen der Niederlande bildeten erst im 17. Jahrhundert ein geschlossenes Territorium, waren davor ein loser Verband von selbständigen Staaten unter spanischer Oberherrschaft. Erst Karl IV. schaffte 1548 einen politischen Zusammenhang.

Die Ursachen der Konflikte mit den habsburgischen Landesherren lagen in Umwälzungen in Landwirtschaft und Gewerbe, der wachsenden sozialen Unzufriedenheit sowie dem Vordringen der Reformation (Calvinismus).

Der offene Widerstand des Adels und der Stände begann erst 1564 unter Philipp II. Die harten Gegenmassnahmen schufen besonders im Norden ein grosses nationalistisches Potential.

In diesem Zentrum des Aufstandes wurden in der Folge besonders die Bürger die treibende Kraft, doch handelte es sich insgesamt nicht um eine "bürgerliche Revolution", die Zusammenhänge der beteiligten Gruppen waren viel komplexer, auch, weil der Begriff des Bürgertums nicht in seinem heutigen Sinn interpretiert werden kann.

Schliesslich erklärten sich die nördlichen Provinzen 1581 für unabhängig und gründeten 1590 die "Generalstaaten", die allerdings erst 1648 europaweit anerkannt wurden.