2.1.1998, North Las Vegas, Clark County

Hahns Surplus, oestlich am Lake Mead Boulevard in North Las Vegas gelegen, bietet alles fuer den outdoor freak. Hier kann man wirklich fuer jeden Zweck die richtige Ausruestung finden. Als wir das erste mal hier waren, war der Laden voll mit Bauarbeitern die sich fuer die ungewoehnlich kuehlen Temperaturen einkleideten. Aber auch der hartgesottene Survivalfreak kommt hier zu seiner gefriergetrockneten Essensration fuer seine ausgedehnten Wuestenwanderungen, und falls man plant, ein paar rauhe Felsen auf der Suche nach goldenen Nuggets zu bearbeiten, findet man das schwerere Geraet im Hinterhof. Ausserdem ist der Laden auch das Hauptquartier fuer eine kleine Firma, die nach einem unterirdischen Canyon sucht, der angeblich von einem gewissen Earl P. Dorr in den 30ern gefunden wurde. Dort soll es einen 1500 Fuss (ca. 500 m) langen Stalaktiten geben, und die Ufer des Canyons sollen unwahrscheinlich reich an Gold sein.
Food?
Larry, ein sehr hilfsbereiter und freundlicher Mitarbeiter, hat uns ein wenig ueber die modernen Minenoperationen in Nevada aufgeklaert. Die meisten dieser Unternehmungen finden eher im Verborgenen statt, da es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit Umweltaktivisten kommt. Kein Wunder wenn man bedenkt, dass bei den groesseren Aktionen eine Unmenge an schwer giftigen Loesungsmitteln zum Einsatz kommt. Auch die kleinern Unternehmungen erfordern oft den Einsatz von Sprengmaterial und schwerem Geraet. Das Erz, das bei den professionelleren Vermarktungsstrategien gefoerdert wird, ist aber meistens nicht Gold, sondern die Dollars aus den Taschen der Touristen, die in Scharen anreisen, um eine alte Mine zu besichtigen. Letztes Jahr haben 32 Millionen Touristen Las Vegas besucht, alle auf der Suche nach ein bisschen Glueck und einer billigen Mahlzeit in einem Casinobuffet. Gerade diese sind Magneten fuer die vielen Pensionisten, die in den letzten Jahren in die Stadt gezogen sind - ein ausschlaggebender Faktor des anhaltenden Booms in Las Vegas. Als Larry 1947 hierher kam, lebten in der ganzen Gegend ca. 25000 Menschen, jetzt sind es ueber 1,2 Millionen. heavy equipement
Larry bereut es heute noch, damals, als sich die zunehmende Popularitaet der Stadt abzeichnete, keinen Grund gekauft zu haben. Allerdings hat sich zu dieser Zeit niemand erwartet, dass sich Investitionen irgendwann einmal lohnen wuerden, und wie Larry sagt, "war da kein Hirnschmalz oder irgendein sechster Sinn involviert, es ist halt einfach passiert und manche haben Glueck gehabt." Andererseits findet er, dass es fuer die Stadt wichtig waere, ein alternatives Standbein als ueber 100 Casinos und die daran angeschlossenen Unterhaltungszentren zu haben, auch wenn es nur ein anderer Tourismuszweig waere - So etwas wie ein Grand Canyon in Arizona, das Death Valley in Kalifornien oder aber vielleicht auch ein gewaltiger unterirdischer Fluss mit einem Stalaktiten so lang wie der Eiffelturm ....
Larrys Meinung nach muss die Stadt einfach aus ihrem einseitigen Spieler-Image herauswachsen und anfangen, eine stabile Gemeinschaft zu bilden, die nicht nur aus der Finanzkraft der spielenden Touristen gespeist wird.
Larry





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